Projekt: Willkommenskultur

Viktoria-Luise-Schule

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Ansicht des Schulgebäudes (© Viktoria-Louise-Schule)

Mit dem Ziel, eine Willkommenskultur zu etablieren, haben sich die Projektlehrkräfte der Viktoria-Luise-Schule für die Einrichtung eines Eltercafés, den Einsatz von Sprach-Pilot:innen, mehrsprachige Info-Materialien und weitere Maßnahmen entschieden.

Über das Projekt

Als erstes Vorhaben unseres "Willkommenskultur"-Projekts haben wir eine Teamtafel gestaltet, an der alle Personen, die zu unserem Schulteam gehören, vorgestellt werden. Auch wenn wir uns als eine Einheit sehen, konnten aus Platzgründen leider nicht alle Lehrer:innen und Betreuer:innen auf eine gemeinsame Tafel. 

Jede Tafel wird durch eine Glasschiebetür geschützt. Oben links befindet sich unser Schullogo, der Zeppelin, welcher ein Banner mit dem Spruch "Wir fliegen mit" nach sich zieht. Darunter sind in vier Reihen die Fotos aller Personen im Stil eines Polaroids angeheftet.

Auf kleinen Wölkchen unterhalb des Fotorahmens wird die Funktion der jeweiligen Person kenntlich gemacht, z.B. Klassenleitung 1a, Kinderschutzbeauftragte, Schulleitung, etc. Der Vorteil an einer Magnettafel ist, dass problemlos Änderungen vorgenommen werden können.

Im Schulalltag kommt es aufgrund der großen sprachlichen Vielfalt an unserer Schule gelegentlich zu Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Lehrkräften und Eltern. Um diese Hürde erfolgreich zu meistern, wollen wir die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten stärken.

Es ist uns gelungen, einen Pool an Eltern zu generieren, die der deutschen und weiteren Sprachen mächtig sind. Wir nennen sie "ehrenamtliche Sprachpilot:innen", da sie der gesamten Schulgemeinde helfen, durch den Schulalltag zu fliegen. Ihre Aufgabe ist es, sprachliche Unterstützung in Schulangelegenheiten zu leisten.

Es können sich nicht nur Eltern, sondern auch Lehrer:innen  sowie Betreuer:innen an die Sprach-Pilot:innen wenden, um Unterstützung sprachlicher Natur zu erhalten. So etwa bei Elterngesprächen, Elternabenden oder sonstigen Angelegenheiten.

Der nächste Schritt besteht darin, alle Beteiligten darüber zu informieren, wie man diese Sprach-Pilot:innen erreichen kann. Außerdem muss für jede Sprache eine verantwortliche Person gefunden werden, welche die Treffen und die Übersetzungsarbeiten arrangiert. So möchten wir erreichen, dass die Arbeit besser verteilt wird. Der oder die Verantwortliche fungiert dann als Vermittler:in. Der Kontakt erfolgt per E-Mail. Der Weitergabe der Kontaktdaten können die Eltern über ein Formular zustimmen, das an die Elternschaft verteilt wird.

Gelungenes, Überraschendes, Erfreuliches

Aktuell stehen bereits für folgende 21 Sprachen ehrenamtliche Sprach-Pilot:innen zur Unterstützung bereit:

  • Amharisch
  • Arabisch
  • Berberisch
  • Bulgarisch
  • Chinesisch
  • Englisch
  • Französisch
  • Griechisch
  • Italienisch
  • Japanisch
  • Niederländisch
  • Polnisch
  • Portugiesisch
  • Rumänisch
  • Russisch
  • Slowakisch / Tschechisch
  • Spanisch
  • Tigrinya
  • Türkisch
  • Ungarisch

Für jede Sprache gibt es bis zu 14 Sprach-Pilot:innen. Es ist sehr erfreulich, dass sich so viele Eltern gemeldet haben und mithelfen möchten. Mit solch einem Ergebnis haben wir zunächst nicht gerechnet.

Stolpersteine

Aufgrund der aktuellen Lage konnten wir bislang leider noch kein Elterncafé realisieren. Stattdessen haben wir uns für den Kauf der Teamtafeln entschieden.

Durch Corona haben wir Zeit verloren. Wir hoffen aber dennoch, dass die Arbeit mit den Sprach-Pilot:innen bald beginnen kann. Der Datenschutz hat uns vor eine Herausforderung gestellt, die wir jedoch meistern konnten.

Blick in die Zukunft

In fünf Jahren wird das Projekt weitgehend von selbst laufen. Die Sprach-Pilot:innen koordinieren die Übersetzungsarbeiten selbständig. Wir erhoffen uns, dass auf diesem Wege Sprachbarrieren auf ein Minimum reduziert worden sind. Die Projektverantwortlichen sind weiterhin für das Akquirieren neuer Sprach-Pilot:innen zuständig, da innerhalb einer Schulgemeinde grundsätzlich eine hohe Fluktuation in der Elternschaft herrscht.

Tipp zum Nachahmen

Das Projekt sollte transparent gestaltet sein, vor allem gegenüber den Eltern, aber auch gegenüber den Lehrer:innen und Betreuer:innen. Zwischen den einzelnen Schritten sollte nicht zu viel Zeit verstreichen. Ein guter Kontakt und Informationsaustausch mit den Eltern ist wichtig für das Gelingen des Projekts.

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Viktoria-Luise-Schule

Adresse und Kontakt:
Leonardo-da-Vinci-Allee 11
60486 Frankfurt am Main
Tel.: (069) 212 77306
E-Mail: poststelle.viktoria-luise-schule@stadt-frankfurt.de
Internet: viktoria-luise-schule.de
Projekt: Willkommenskultur
Projektlehrkräfte & Autor:innen dieses Berichts:
Carolin Goß, Frau Jacky Bank, Katarina Trifunovic, Nadine Goß, Nazeli Erdogru, Julian Schneider
Schulform: Grundschule
Anzahl der Klassen: 14 plus Intensivklasse und Vorlaufkurs
Schülerzahl: 359
Stadtteil: Bockenheim
Besondere Angebote: inklusiv arbeitende Schule, Ganztag, ESB