Erntedankfest am 14. April

10.000 Frankfurter Sikh-Gläubige feiern Vaisakhi

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(© Symbolbild zum Erntedankfest Vaisakhi der Sikh-Gläubigen)

Mit etwa 30 Millionen Anhängern ist die Sikh-Religion die fünftgrößte Religionsgemeinschaft der Welt. In Frankfurt und Umgebung leben rund 10.000 Gläubige – mehr als in jeder anderen Stadt in Deutschland. Am 14. April begehen die Sikhs ihren wichtigsten Feiertag: das Erntedankfest Vaisakhi.

Der Tag erinnert an die Gründung der Urgemeinschaft Khalsa und an den Geburtstag des Religionsstifters Guru Nanak im Jahr 1469. Zudem markiert er für die Gläubigen das Neujahr. 

Zwei Sikh-Gemeinden sind in Frankfurt beheimatet: Die größere, das Gurudwara Sikh Center, ist in Höchst ansässig. In Seckbach gibt es den Hindu Sikh Kulturverein – mit einem Tempel, den sowohl Hindus als auch Sikhs mit afghanischem Bezug besuchen.

Gleichheit aller Menschen

Weltweit leben die meisten Sikhs in Südostasien, ihren Ursprung hat die Religion im nordindischen Punjab. Dort lebte von 1469 bis 1539 ihr Gründer, der Guru Nanak. Zentraler Gedanke der Sikh-Religion ist die Gleichheit aller Menschen und die Ablehnung der Kastenzugehörigkeit. Der Einzelne soll sein Ego überwinden und in Harmonie mit allen anderen zusammenleben.       

Mehr Lebensweg als Religion

Das Wort Sikh bedeutet so viel wie lebenslanger, spiritueller Schüler. Gläubige sehen die Sikh-Religion deswegen mehr als Lebensweg denn als Religion. Im Guru Granth Sahib, der heiligen Schrift der Sikhs, stehen die Lehren des Stifters Guru Nanak und seiner neun Nachfolger – und auch Texte von anderen Weisen, darunter Hindus und Musliminnen und Muslime. Sikhs glauben an einen Schöpfergott, der jedoch nicht nur außerhalb seiner Schöpfung existiert, sondern in jedem Lebewesen. Sie lehnen das Zölibat ab, ihre Lehren sollen Teil des Alltags sein. Frauen sind Männern gleichgestellt. 

Zu Vaisakhi treffen sich die Gemeinden in Höchst und Seckbach in den Gurudwaras, ihren Gebets- und Lehrstätten. Dort essen und beten sie gemeinsam, rezitieren aus dem Guru Granth Sahib und singen spirituelle Lieder, die Kirtans.

Die Gebetsstätten sind auch Zufluchtsort für Bedürftige und stehen allen Menschen offen – unabhängig von Geschlecht, Alter, sexueller Orientierung oder Religion. Ihr Erkennungszeichen ist das Nishan Sahib: eine dunkelblaue oder dunkelgelbe Flagge mit dem Khanda, dem Symbol der Urgemeinschaft Khalsa. 

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