Im September stellen wir Ihnen den Verein Maisha e.V. vor. Außerdem finden Sie weiter unten den Online-Kalender mit 120 nationalen, kulturellen und religiösen Feiertagen sowie weltweiten Gedenktagen, die den Menschen in Frankfurt wichtig sind.
Maisha e.V. wurde 1996 als gemeinnütziger Verein für afrikanische Migranten und Migrantinnen gegründet, um ihre Lebensbedingungen zu verbessern und ihre Integration in die deutsche Gesellschaft zu fördern. Virginia Wangare Greiner ist Geschäftsführerin und Gründerin und lebt seit 1986 in Deutschland.
Frau Wangare Greiner, was bedeutet Integration für Sie?
Dass man sich wohl- und zuhause fühlt. Nicht nur du selber – auch dein Gegenüber muss verstehen, dass du Teil dieser Gesellschaft bist. Denn wenn dein Platz in dieser Gesellschaft ständig infrage gestellt wird, bleibt auch bei dir selbst immer ein Fragezeichen. Was wir brauchen, ist gegenseitige Neugierde und Freundlichkeit im Umgang miteinander. Wenn man sich nicht austauscht, kann es keine Integration geben. Beziehungen sind die Basis. Wenn diese Basis fehlt, kann man noch so viele Programme zur Integration entwickeln. Es geht nicht nur um Maßnahmen, es geht vor allem um Menschlichkeit.
Maisha e.V. wurde 1996 gegründet. Wie hat sich Ihre Arbeit seitdem verändert?
Wir haben als Selbsthilfegruppe für afrikanische Frauen angefangen. Unsere Beratungsstellen sind mittlerweile viel professioneller geworden, Themen sind hinzugekommen. Gesundheitsfragen haben sich stärker mit Integrationsfragen verbunden, Rassismus- und Diskriminierungsfragen sind stärker ins Bewusstsein gerückt. Das betrifft auch den Zugang zu Wohnraum oder die Schulbildung. Es hängt alles miteinander zusammen.
Wir bieten auch Ernährungsberatung an. Wenn Menschen herkommen und feststellen: Das, was ich gewohnt war zu essen, gibt es nicht oder ist sehr teuer. Das bedeutet dann Stress. Viele essen dann Fastfood. Deshalb sind Bluthochdruck und Diabetes ein Thema. Aber es geht auch um Stressmanagement, die Stärkung der mentalen Gesundheit, weil die Überforderung zugenommen hat.
Außerdem ist der persönliche Zugang zu Ämtern schwieriger geworden. Vieles geht nur noch online. Aber wenn du kein Guthaben auf deinem Handy hast, kannst du keinen Termin buchen. Was machen Menschen mit wenig Geld? Oder Ältere? Digitalisierung kann nur funktionieren, wenn man die Menschen mitnimmt.
Maisha e.V. arbeitet mit unterschiedlichen Ämtern und Institutionen in Frankfurt zusammen. Wie profitieren Sie davon?
Das Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) hat uns schon bei der Gründung unterstützt, weil klar war, dass wir eine große Klientel in Frankfurt ansprechen, die für das AmkA wichtig ist. Auch mit dem Gesundheitsamt arbeiten wir schon seit über 20 Jahren zusammen. Es unterstützt uns seit jeher bei der Humanitären Sprechstunde, in der wir uns um die medizinische Versorgung von Menschen auch ohne Papiere kümmern. Mit dem Frauenreferat und dem Jugend- und Sozialamt haben wir ebenfalls Kooperationen, ohne die unsere Arbeit nicht möglich wäre.
Vielen Dank für das Interview.
Alles zur Arbeit von Maisha e.V. erfahren Sie hier:
https://www.maisha.org/
Sie möchten mit Ihrem Verein oder Ihrer Initiative selbst ein Projekt umsetzen? Alles zur Projektförderung erfahren Sie hier: https://www.amka.de/foerderung
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