Im Mai stellen wir Ihnen den Verein Artemis Sport Frankfurt e. V. vor. Außerdem finden Sie weiter unten den Online-Kalender mit 132 nationalen, kulturellen und religiösen Feiertagen sowie weltweiten Gedenktagen, die den Menschen in Frankfurt wichtig sind.
Artemis Sport Frankfurt e. V. widmet sich seit 1984 einer frauen*-orientierten Sport- und Bewegungskultur. Heute sind es zehn Abteilungen, von Basketball bis Yoga. Olga Süss ist im Vorstand und zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Olga Süss, Artemis wurde gegründet, um patriarchalen und traditionellen Vereinsstrukturen entgegenzuwirken. Warum ist das immer noch aktuell?
Patriarchale Strukturen gibt es in unserer Gesellschaft leider immer noch, deswegen braucht es weiterhin Orte, an denen Frauen* und Lesben* sich sicher und wohlfühlen. Wir sehen in Deutschland das Erstarken der extremen Rechten, auch deswegen fühlen wir uns in unserer Arbeit bestätigt.
Ihr Sportangebot richtet sich an Frauen* und Lesben*. Wie erleben Sie die Entwicklung der LSTBQ*-Community in Frankfurt?
Wir bekommen mittlerweile viele Anfragen von trans* Personen, darin sehe ich eine Zunahme der Sichtbarkeit dieser Gruppe. Das ist super! Auch durch das Selbstbestimmungsgesetz, das dieses Jahr in Kraft getreten ist, fühlen sich trans* Personen selbstbewusster und akzeptierter. Leider nehmen auch Übergriffe auf Menschen der LSTBQ*-Community zu. Gesellschaftliche Vorwärtsbewegungen gehen oft mit einem Rückschritt einher. Langfristig hoffe ich, dass die Sichtbarkeit von LSTBQ* in Frankfurt wächst und Diskriminierungserfahrungen weniger werden. Deswegen ist die Teilnahme am Christopher Street Day (CSD) für uns wichtig, als Plattform zum Vernetzen und um unsere Themen in die Gesellschaft zu tragen.
Welche Herausforderungen sehen Sie für den Verein, aber auch für Frauen* und Lesben* in Frankfurt?
Wir wollen auch weiterhin junge Frauen* für unsere Vereinsangebote begeistern. Wir haben mittlerweile einen Vorstand, in dem auch die jüngere Generation gut vertreten ist, deswegen blicke ich positiv nach vorne. Außerdem müssen wir alle Mitglieder bei der Entwicklung des Vereins mitnehmen. Das feministische Engagement der älteren soll von den jüngeren Mitgliedern mit Wertschätzung betrachtet werden- Dank ihnen gibt es unseren Verein. Es bildet das Fundament für unsere heutige Arbeit. Wir schließen daran an und besprechen Themen, die bei der Gründung noch nicht gesehen wurden, zum Beispiel der Umgang mit trans* Personen im Verein. Da ist es wichtig, offen ins Gespräch zu gehen, damit sich jede* gehört und ernst genommen fühlt.
Vielen Dank für das Interview.
Weitere Initiativen, die sich in Frankfurt für LSTBQ* stark machen:
www.vielfalt-frankfurt.de: setzt sich für die Anliegen und Bedürfnisse lesbischer, schwuler, bisexueller, trans*, inter* und queerer Menschen in Frankfurt ein.
www.libs-ffm.de: ist eine Informations- und Beratungsstelle für lesbische und bisexuelle Mädchen und Frauen* sowie nicht-binäre Personen in Frankfurt und Umgebung.
Sie kennen noch weitere Angebote in Frankfurt, die sich für LSTBQ* stark machen? Dann schreiben Sie uns: amka.kalender@stadt-frankfurt.de
Neugierig auf mehr? Dann holen Sie sich den kostenlosen Wandkalender im Frankfurt Welcome & Information Center – und entdecken Sie die Vielfalt Frankfurts.