Im Dezember stellen wir Ihnen die Bahá’í-Gemeinde Frankfurt vor. Außerdem finden Sie weiter unten den Online-Kalender mit 102 nationalen, kulturellen und religiösen Feiertagen sowie weltweiten Gedenktagen, die den Menschen in Frankfurt wichtig sind.
Weltweit gibt es etwa acht Millionen Bahá’í, in Deutschland rund 6.000 – davon 300 in Frankfurt. Die Bahá’í-Religion entstand 1844 in Persien und sieht die Menschheit als Einheit, unabhängig von Herkunft und Biografie.
Louisa Knospe-Tchounda ist Lehrerin an der Ernst-Reuter Schule II und ist dient als eines von neun Mitgliedern im Geistigen Rat der Bahá’í in Frankfurt, der jedes Jahr im April von der örtlichen Gemeinde gewählt wird.
Louisa Knospe-Tchounda, wie ist das Gemeindeleben der Bahá'í in Frankfurt organisiert?
Es umfasst drei Bereiche: die Institutionen, das Gemeinschaftsleben und den persönlichen Glauben.
Die wichtigste Institution ist der Örtliche Geistige Rat, der ehrenamtlich die Gemeinde unterstützt. Im Gemeinschaftsleben kommen wir zum Beten, Feiern und zu Andachten zusammen. Die individuelle Praxis – etwa Beten, Fasten, Spenden oder Wählen – gehört ebenfalls dazu.
Unser Gemeindeleben ist wie eine Graswurzelbewegung: Selbstorganisierte Gruppen verabreden sich zum Beispiel über soziale Medien zu Andachten oder Freizeitaktivitäten wie Kinoabenden. Wir feiern auch Familienandachten, bei denen Kinder dabei sind. Hier geht es dann vor allem um Musik, Bewegung und Gesang.
Sind viele junge Menschen in der Bahá'í-Religion aktiv?
Die Bahá'í-Religion entstand im 19. Jahrhundert wie eine Art Jugendbewegung. Die beiden zentralen Personen unserer Religion sind Bahá‘u’lláh, Stifter des Bahá’í-Glaubens, und Báb, der ihn zuvor ankündigte. Der Báb war selbst erst 25 Jahre alt, als er seine Offenbarung verkündete. Heute ist das Alter der Mitglieder sehr gemischt. In Frankfurt gibt es neben Jugendlichen und vielen jungen Familien auch viele Ältere, die dem Bahá'í-Glauben angehören. Sie sind oft weniger mobil und nutzen soziale Medien seltener. Damit sie stärker eingebunden werden, besuchen Gemeindemitglieder die Senior:innen zu Hause, um dort Andachten abzuhalten. Der Geistige Rat setzt sich aktiv dafür ein, dass alle Generationen Teil des Gemeindelebens bleiben.
Welche Rolle spielen religiöse Orte im Bahá'í-Glauben?
Es gibt kontinentale, nationale und regionale Bahá'í-Tempel, in ganz verschiedenen Regionen der Welt. Das europäische Haus der Andacht steht in Hofheim – also nicht weit von Frankfurt entfernt. Wir treffen uns auch an verschiedenen Orten in der Stadt: Früher oft im Haus der Stille auf dem Campus Westend, heute auch in Saalbauten der Stadtteile, wenn wir größere Feste feiern. Dazu sind alle Menschen in der Stadt eingeladen. Wir möchten unseren Glauben in die Gesellschaft tragen und für alle erlebbar machen.
Vielen Dank für das Interview.
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Kontakt zur Bahá'í-Gemeinde Frankfurt:
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Die Bahá'í-Gemeinde ist Gründungsmitglied des Rats der Religionen in Frankfurt. Der Rat fördert den Interreligiösen Dialog, setzt sich für religiöse Vielfalt, Verständnis und Respekt ein und bekämpft Vorurteile und Diskriminierung. Alles zum Rat der Religionen Frankfurt erfahren Sie hier: https://rat-der-religionen.de/
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