Im August stellen wir Ihnen den schwulen Chor "Die Mainsirenen" vor. Außerdem finden Sie weiter unten den Online-Kalender mit 140 nationalen, kulturellen und religiösen Feiertagen sowie weltweiten Gedenktagen, die den Menschen in Frankfurt wichtig sind.
In Frankfurt verbinden die Mainsirenen die Freude am Singen mit der Botschaft für Vielfalt und Akzeptanz – ein schwuler Chor, der die Stadt mit seiner Musik bunter und offener macht. Wir haben mit Tobias Noe, ein Mitglied des Chorvorstands, gesprochen.
Tobias Noe, was macht die Mainsirenen besonders, und welche Rolle spielt ihr in der kulturellen Szene Frankfurts?
Wir, die Mainsirenen sind ein schwuler A-Cappella-Chor aus Frankfurt. Uns gibt es schon seit 1987. Unser Chorname spielt auf die sagenhaften Sirenen an, die mit ihrem Gesang betören – dieses Bild inspirierte unsere Gründer. Wir sind um die 30 Mitglieder und wir schauen mit einem selbstironischen kritischen Blick aber vor allem mit Humor und auf die schwule Community und die Welt. Mit unserem überwiegend selbstgeschriebenen Repertoire an Liedern treten wir alle zwei Jahre mit einem eigenen Programm auf. Ansonsten beteiligen wir uns deutschlandweit bei Konzerten anderer Chöre, nehmen aber auch bei ernsteren Projekten teil, etwa als musikalische Begleitung des Stolperstein-Spaziergangs.
Frankfurt ist eine kulturell vielfältig und offene Stadt. Wie prägt das eure musikalische Arbeit?
Die Offenheit und Vielfalt Frankfurts spiegelt sich auch im Chor selbst wider, denn hier darf sich jeder wohlfühlen. Mitglieder aus allen Altersgruppen und mit verschiedenen Hintergründen kommen bei uns im Chor zusammen. Wir nehmen regelmäßig bei Events wie dem Christopher Street Day teil und setzen damit ein Zeichen für Akzeptanz und Vielfalt. Sehr eindrucksvoll war ein Auftritt vor älterem Publikum: Vorab hatten wir Bedenken, dass das Publikum uns gegenüber skeptisch oder ablehnend reagieren könnte, doch die Angst war völlig unbegründet. Der Auftritt war ein voller Erfolg. Viele aus dem Publikum haben am Ende sogar mitgemacht. Ein Beweis dafür, wie Musik generationenübergreifend verbindet.
Gibt es ein Lieblingslied, das euch besonders am Herzen liegt?
Ein besonderes Stück in unserem Repertoire ist das Lied "The Voice Inside" von John Dawkins, das einst für das europäische schwul-lesbische Chorfestival Various Voices geschrieben wurde. Es handelt von Offenheit und Vielfalt, die keine Grenzen kennen, und dem unermüdlichen Kampf dafür. Besonders eindrucksvoll war unser Auftritt mit genau diesem Lied bei der Holocaust-Gedenkveranstaltung in der Paulskirche am 28. Januar 2024, wo sie die Botschaft von Mut und Zusammenhalt musikalisch zum Ausdruck brachten.
Vielen Dank für das Interview.
Weitere Chöre, die sich in Frankfurt für Inklusion stark machen:
http://www.liederliche-lesben-ffm.de/ Die liederllichen Lesben verbinden in ihren Auftritten die Vielfalt der queeren Community mit frechen, humorvollen und nachdenklichen Texten, die in abwechslungsreichen Musikstilen kreativ inszeniert werden.
https://www.bosporus-main.de/ Der Chor Bosporus Main verbindet durch mehrstimmigen Gesang auf Türkisch und in internationalen Liedern musikalisch und kulturell Brücken, fördert den interkulturellen Austausch und schafft eine einzigartige Plattform für gemeinsames Lernen und Auftritte.
https://www.roterstern-ffm.de/sport/ag-chor/ Der »Rote Stern Chor« verbindet Spaß am gemeinsamen Singen mit einem emanzipatorischen Anspruch, bietet Raum für Vielfalt und Offenheit und setzt musikalisch wie sozial ein Zeichen gegen Diskriminierung und für solidarisches Miteinander.
Sie kennen noch weitere Chöre in Frankfurt, die sich für Inklusion stark machen? Dann schreiben Sie uns: amka.kalender@stadt-frankfurt.de
Neugierig auf mehr? Dann holen Sie sich den kostenlosen Wandkalender im Frankfurt Welcome & Information Center – und entdecken Sie die Vielfalt Frankfurts.